Die brutale Invasion Russlands in die Ukraine hat eine Vielzahl wirtschaftlicher, politischer, sozialer und rechtlicher Probleme mit sich gebracht. Der Krieg stellt eine Herausforderung für die Weltführer dar, die gezwungen sind, sich an neue Bedingungen anzupassen und die aktuelle Situation in ihren Ländern anzupassen. Die irreversiblen Folgen des militärischen Konflikts sind bereits sichtbar und haben zur Verschärfung der globalen Wirtschaftskrise beigetragen.
Heute, am dritten Jahrestag des Krieges in der Ukraine, habe ich für euch, liebe Leser meines Blogs, aktuelle Informationen mit konkreten Zahlen und Statistiken zusammengestellt, um zu zeigen, wie ein Krieg in einem Land die globale Ordnung verändern kann. Niemand kann sich dem entziehen – es betrifft uns alle.
Der Ernährungssektor
Die Ukraine ist weltweit für ihre fruchtbaren Böden bekannt und gilt als die „Kornkammer Europas“. Vor dem Krieg wurden 55% der Landesfläche für die Landwirtschaft genutzt. Dies ermöglichte es dem Land, sich auf dem internationalen Markt zu etablieren und zu den Top-10-Exportländern zu gehören. Der Anteil der Exporte lag bei Sonnenblumenöl bei ca. 40%, Sonnenblumenkernen bei 27 %, Gerste bei 5 %, Weizen bei 3 %, Raps bei 3 % und Mais bei 2 %.

Nach dem Beginn des umfassenden Krieges in der Ukraine wurde der Getreideexport erheblich eingeschränkt, was eine globale Ernährungskrise auslöste. Einige Länder stehen sogar vor einer Hungersnot. So stiegen beispielsweise in Deutschland laut einer Analyse des Statistischen Bundesamtes die Preise für importiertes Getreide im März 2022 um 53,6 %. Importierter Weizen und Gerste verteuerten sich um 65,3 %, während Mais um 34,7 % anstieg.

Einige führende Länder suchen bereits nach Alternativen zum ukrainischen Getreide, doch die Optionen sind begrenzt. Laut Bloomberg verändert der Krieg in der Ukraine bereits die Handelsströme erheblich.
„Der Krieg in der Ukraine veranlasst die Unternehmen bereits, nach Alternativen zu Sonnenblumenöl zu suchen, und diese Verlagerung der Handelsströme wird wahrscheinlich auch Mais betreffen, der hauptsächlich als Tierfutter verwendet wird. Der ukrainische Non-GV-Mais macht etwa die Hälfte der EU-Einfuhren aus. Nach Angaben des Center for Food Safety sind 92 % des Maises in den USA gentechnisch verändert, und in Brasilien sind es ähnlich viele.“
Laut einer Studie der Kyiv School of Economics sind weltweit über 400 Millionen Menschen von der Lieferung ukrainischen Getreides abhängig. Besonders Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas sind auf ukrainischen Weizen und Mais angewiesen. Die Zahl der Menschen, die unter Ernährungsmangel und Hunger leiden, hat dort ein kritisches Niveau erreicht. In Indonesien sind 19,4 Millionen Menschen betroffen, in Bangladesch 11 Millionen, in Äthiopien 5,9 Millionen und in Libyen 699.000.
Der Wirtschafts- und Finanzsektor
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Aggression sind weltweit spürbar. Die ständige militärische und finanzielle Unterstützung sowie der massive Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine haben das globale BIP-Wachstum beeinträchtigt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert in einem Bericht ein historisch schwaches Wachstum der Weltwirtschaft, solange der Krieg andauert. 2023 erklärte IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa in Washington:
„Das globale Wachstum sank 2022 fast um die Hälfte – von 6,1 % auf 3,4 %. Diese Verlangsamung wird sich in diesem Jahr fortsetzen.“
WDas Weltwirtschaftsforum (WEF) hat ebenfalls pessimistische Prognosen veröffentlicht. Laut einer Umfrage unter 1.500 Ökonomen und Experten wird das globale BIP-Wachstum 2025 voraussichtlich bei nur 3,3 % liegen. Einige Länder können die wirtschaftliche Lage stabilisieren, doch aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine könnte es Jahrzehnte dauern, bis sich die Weltwirtschaft erholt.

Der Rechtssektor
Im Kontext eines bewaffneten Konflikts sind Menschenrechte massiv bedroht: Zivilisten leiden, Infrastrukturen werden zerstört, und grundlegende Normen des humanitären Völkerrechts werden von Russland missachtet. Wenn das Recht auf Leben, Sicherheit und Würde zu einem Luxus wird, muss der Schutz dieser Werte oberste Priorität für Staaten, die Gesellschaft und jeden Einzelnen haben.
Am 25. und 26. Mai 2024 fand in Kiew eine Konferenz des Zentrums für bürgerliche Freiheiten statt, bei der es um die Zahl der Opfer und die von Russland begangenen Verbrechen ging. Die Menschenrechtsaktivistin Olga Salenko erklärte:
„Laut den Daten der Generalstaatsanwaltschaft wurden bis zum 2. Mai rund 130.000 Aggressions- und Kriegsverbrechen registriert. Die meisten davon sind Kriegsverbrechen, die unter Artikel 438 des ukrainischen Strafgesetzbuches fallen.“
Systematische ethnische Säuberungen, Massendeportationen von Minderheiten, Terror gegen die Zivilbevölkerung und der Genozid am ukrainischen Volk, die von Russland begangen wurden, müssen gerecht bestraft werden. Ein internationales Tribunal gegen Russland ist notwendig, um alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Schutz der Menschenrechte und Freiheiten ist die Grundlage für die Sicherheit der Zivilbevölkerung in jedem Land. Nur eine rechtzeitige Bestrafung kann garantieren, dass sich solche Verbrechen in Zukunft nicht wiederholen.

Der Krieg in der Ukraine hat globale Probleme des Weltordnungssystems aufgezeigt, die nicht ignoriert werden dürfen. Dank der Unterstützung Europas, der USA, Kanadas, Großbritanniens, der Schweiz und anderer Verbündeter kämpft die Ukraine weiterhin für ihre Grenzen, Demokratie und Unabhängigkeit und verteidigt ihre Kultur und nationale Identität.
Wir sind allen dankbar, die die Ukraine unterstützen – für Waffen, finanzielle Hilfe, Gastfreundschaft, Menschlichkeit, Verständnis und Großzügigkeit. Diese Hilfe gibt uns nicht nur Ressourcen, sondern auch die Möglichkeit zu leben, zu lernen, zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln. Diese Zeit hat uns stärker gemacht, uns vereint und bewiesen: Nur gemeinsam können wir jeden Feind besiegen!
Slawa Ukrajini!